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Krippenpädagogik

Krippenpädagogik

Für uns bedeutet Pädagogik, dass die individuellen Bedürfnisse der Kinder, im Einklang mit dem Gesamtwohl der Gruppe, im Vordergrund stehen.

Wir verstehen uns als Begleiter und Impulsgeber und unterstützen ihr Kind in seiner Entwicklung. Dabei ist es für uns besonders wichtig, ihrem Kind so viel Hilfe wie nötig zukommen zu lassen und ihm dabei so viel Freiraum wie möglich zu gewähren. So lernt ihr Kind das größtmögliche Maß an Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit. Dadurch entwickelt es Vertrauen in sich selbst und kann so den Alltag sicher und souverän bewältigen.

Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind durch das BayKiBiG festgelegt.

Artikel 10 BayKiBiG Auftrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen:

„(1) Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken, sowie zur Integration zu befähigen. Eine angemessene Bildung, Erziehung und Betreuung ist durch den Einsatz eines ausreichenden und qualifizierten Personals sicherzustellen.“

 1. Förderung der Feinmotorik

Im Alter von ein bis drei Jahren tut sich in der Feinmotorik sehr viel. Die Kinder lernen zum Beispiel aus einem Becher zu trinken, was nicht nur die Handgeschicklichkeit fördert, sondern auch die Auge-Hand-Koordination. Dasselbe gilt auch fürs Essen. Werden die Kinder am Anfang noch von uns gefüttert, so lernen sie mit der Zeit, selbstständig mit dem Löffel zu essen.

Auch unser Spielmaterial fördert die Feinmotorik. Einjährige stecken zum Beispiel gerne Gegenstände in kleine Öffnungen und den Zweijährigen macht das Fädeln von großen Perlen auf eine dicke Schnur großen Spaß. Je älter die Kinder sind, umso höher werden auch die Türme, die sie aus unseren Bauklötzen bauen. Oft entdecken die Kinder bei uns auch die Freude am Malen. Zuerst umklammern sie den Stift noch fest mit der Faust, bis sie den Stift schon fast richtig halten und große Kreisbewegungen machen. In unserem Kreativbereich steht den Kindern entsprechendes Material zur Verfügung.

Auch beim An- und Ausziehen ist die Feinmotorik gefragt. Brauchen die Kinder am Anfang noch sehr viel Hilfe, so wollen sie mit der Zeit vieles lieber alleine schaffen. Zum Beispiel die Mütze aufsetzen oder Knöpfe oder Reißverschlüsse aufmachen.

2. Religiöse Erziehung

Religiöse Erziehung ist, unabhängig von der Religionszugehörigkeit, eine Werteerziehung. Kinder können Werte nur im gemeinsamen Leben und Handeln lernen. Sie wollen wissen, was gut und böse ist, wie sie sich verhalten sollen und wie sie in eine Gemeinschaft hineinwachsen können.

Religion können und wollen wir nicht lehren, sondern den Kindern zum Beispiel durch Naturerfahrungen erlebbar machen. Den Kindern macht es Spaß Sonnenblumenkerne zu säen und dann zu beobachten, wie die Blume wächst und schließlich wieder verwelkt. Sie entdecken den Kreislauf der Natur mit seinem Werden und Wachsen, Vergehen und Sterben.

Über den christlichen Jahreskreis mit seinen Festen und Ritualen finden die Kinder Zugang zu religiösen Inhalten. Feste, wie Erntedank, St. Martin, Weihnachten und Ostern bereiten wir mit den älteren Kindern vor und feiern dann gemeinsam.

3. Förderung im lebenspraktischen Bereich

Im Krippenalter von ein bis drei Jahren werden die Kinder immer selbstständiger und wollen vieles alleine machen. Es sind die kleinen Dinge des Alltages, die für die Kinder zuerst noch eine große Herausforderung darstellen und durch viel Übung mit der Zeit erlernt werden. Dazu gehört zum Beispiel das selbstständige Händewaschen, sich die Brotzeit selbst auszupacken, alleine Schuhe aus- oder anzuziehen, selbstständig zu essen und zu trinken. Wir nehmen uns die Zeit, die Kinder dabei zu beobachten und zu unterstützen. Aber wir wollen immer nur so viel helfen wie nötig ist, damit sie lernen es selbst zu tun.

4. Förderung im sozialen / emotionalen Bereich

„ Der höchste Intelligenzquotient der Welt kann keinen Erfolg garantieren, wenn es dem Kind an der emotionalen Kompetenz und Reife fehlt, um den Verstand in die Praxis umzusetzen.“ ( Eliot, 2001 )

„ Wenn Kinder emotionale Intelligenz entwickeln, dann bauen sie die Fähigkeit auf, sowohl die eigenen Gefühle erkennen und kontrollieren zu können als auch die Gefühle anderer deuten und entsprechend darauf reagieren zu können.“ ( Eliot 2001 )

Die Entwicklung der emotionalen Intelligenz beginnt mit dem Kennenlernen der eigenen Gefühle wie Freude, Trauer, Angst, Wut, … . Unsere Aufgabe als Erzieher ist es diese Gefühle ernst zu nehmen, sie zuzulassen und einfühlsam darauf zu reagieren.

Gleichzeitig müssen die Kinder aber auch lernen Grenzen zu akzeptieren, was besonders in der „Trotzphase“ oft schwierig ist.

Grenzen bekommen sie aber auch von den anderen Kindern aufgezeigt. Dabei ist es normal, dass es auch mal zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt, da Krippenkinder Konflikte oftmals noch nicht verbal lösen können. Wir Erzieher greifen ein, wenn ein Kind körperlich unterlegen ist oder Verletzungen zu befürchten sind. Dann versuchen wir gemeinsam mit den Kindern Lösungen und Kompromisse zu finden.

Mit etwa zwei Jahren lernt ein Kind nicht mehr nur die eigenen Gefühle wahrzunehmen, sondern auch die der anderen. Es kann Empathie und Hilfsbereitschaft entwickeln. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Kinder Kontakt zu Gleichaltrigen mit ähnlichen Interessen und Denkvoraussetzungen haben. Deshalb nimmt die Zeit des Freispiels einen sehr hohen Stellenwert im Krippenalltag ein. Die Kinder können sich ihre Spielpartner selbst aussuchen und selbstständig entscheiden, wo sie spielen, mit was und wie lange sie spielen. Je mehr sie selbst bestimmen können, umso stärker erleben sie ihre Selbstwirksamkeit und umso eher gewinnen sie an Selbstvertrauen.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Förderung kommunikativer Kompetenzen. Sie ist Voraussetzung für die Schul- und Bildungschancen von Kindern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. In den ersten drei Lebensjahren werden entscheidende Weichen für die weitere Sprachentwicklung gestellt. Sie ist untrennbar verbunden mit der Sinnesentwicklung sowie der motorischen, kognitiven und der sozial-emotionalen Entwicklung. Sprache entwickelt sich nur in Interaktion. Noch bevor das Kind zu sprechen beginnt, wird im spielerischen Austausch mit einer Bezugsperson der Grundstein für die kommunikative Kompetenz gelegt. Zum Beispiel „Guck-guck-da-Spiele“ sind eine hervorragende Möglichkeit die Sprache der Kinder auf spielerische und lustbetonte Weise zu stärken.

Im Krippenalltag wird die sprachliche Kompetenz auf vielfältige Art gefördert:

o Bilderbücher: anschauen, erzählen, vorlesen

o Singen: im Morgenkreis werden verschiedene Lieder gesungen und immer wieder wiederholt

o Bewegung: alle Lieder werden mit Bewegungen begleitet

o Fingerspiele: Sehr kleine Kinder können sich durch festgelegte Bewegungsabfolgen ausdrücken.

Die Sprache wird im Alltag durch die gesamte Interaktion des Kindes mit der jeweiligen Bezugsperson geprägt. Wir als Erzieherinnen wollen genau hinhören und die Aussagen der Kinder sensibel aufgreifen. Wir sind aktive Zuhörer und neugierig auf die Mitteilungen des Kindes. Wir entgegnen dem Kind zum Beispiel indem wir offene Fragen stellen, das Kind ausreden lassen, Blickkontakt halten und die Äußerungen des Kindes aufgreifen und mit eigenen Worten wiederholen.

Jedes Kind hat sein individuelles Sprachentwicklungstempo. Bei Auffälligkeiten gilt es zu klären, ob durch Fachpersonal ( Kinderärzte, Logopäden, Therapeuten ) zusätzliche Sprachförderung notwendig ist.

5. Förderung der Grobmotorik

Wir wollen bei unseren Kindern von Anfang an den Spaß und die Freude an der Bewegung fördern. Die Räume unserer Kinderkrippe bieten vielfältige Möglichkeiten den natürlichen kindlichen Bewegungsdrang auszuleben. Den Kindern stehen zum Beispiel unterschiedliche Polster zur Verfügung, die als Bewegungslandschaft aufgebaut werden können. Die Kinder können darauf hüpfen, darüber laufen, herunterrutschen, darauf herumkrabbeln und vieles mehr, wodurch die Koordination der Bewegungen ( Gleichgewicht, Geschicklichkeit ) gefördert wird. Auf Treträdern und anderen Fahrzeugen können die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben. Unser Bällebad bietet vielerlei Möglichkeiten sich in Geschicklichkeit und Beweglichkeit zu üben und Freude am Toben zu entwickeln. Gerne nutzen wir auch den großen Turnraum des Kindergartens. Außerdem steht uns ein separater Krippengarten zur Verfügung, der die Kinder zum Bewegen einlädt.

Kinder bewegen sich, wenn sie sich wohl fühlen und wenn ihr Explorationssystem aktiviert ist. Auch hier wird wieder klar, wie wichtig eine sichere Bindung an die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes ist.

Durch gemeinsames Bewegen werden darüber hinaus soziale und emotionale Kompetenzen gestärkt. So werden zum Beispiel Teamgeist und Kooperationsfähigkeit durch gemeinsame Aufgaben gefördert. Sport und Bewegung helfen, Rücksichtnahme und Fairness einzuüben.

6. Kognitive Förderung

Kognitive Kompetenzen umfassen ein breites Spektrum an sehr unterschiedlichen Fähigkeiten:

o Differenzierte Wahrnehmung: Wie schmeckt das?, Wie fühlt es sich an?, Wie riecht das?

o Problemlösungskompetenz: Wie kann ich diese Flasche wieder zuschrauben? Wie schaffe ich es, den passenden Schuh an den richtigen Fuß zu bekommen?

o Gedächtnis und Aufmerksamkeit

o Denkfähigkeit: Begriffe bilden, Zusammenhänge erkennen, logisch denken, aus Fehlern lernen

o Kreativität: Beim Lösen von Problemen neue Wege zu gehen erfordert viel Kreativität

Kognitive Kompetenz als zentrale Basiskompetenz ist grundlegend für den Spracherwerb, aber auch bei der Entwicklung der Selbstkompetenz und der sozialen und emotionalen Kompetenz.

In der Praxis können wir die kognitiven Kompetenzen auf vielfältigste Weise fördern. Hier einige Beispiele:

o Dem Kind helfen ein positives Selbstbild zu entwickeln.

o Die Kinder in ihrem Interesse und ihrer hohen Motivation stärken, indem wir ihre Interessen immer wieder aufgreifen.

o Dem Lernprozess der Kinder viel Aufmerksamkeit schenken, sie sensibel beobachten und sprachlich begleiten.

7. Mathematischer Bereich

Der Alltag der Kinder steckt voller Mathematik. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen lassen sich überall entdecken. Viele mathematische Inhalte sind in herkömmlichen Angeboten, wie zum Beispiel Finger-, Tisch- und Würfelspielen, Reimen und Abzählversen und Liedern, enthalten.

Geometrische Formen lernen die Kinder durch unsere Spielsachen kennen ( Ball – rund, Baustein – Quader ). Kinder können die Formen ertasten, benennen, sortieren, zuordnen und einfügen.

8. Gesundheitserziehung bzw. Ernährung

Bei der Auswahl der Lebensmittel, Speisen und Getränke wird darauf geachtet, dass diese abwechslungsreich, gesund und ausgewogen sind. Es empfiehlt sich, auf Nahrungsmittelzusätze, Geschmacksverstärker und Süßstoffe weitestgehend zu verzichten, da kleine Kinder darauf besonders empfindlich reagieren.

Für Kinder ist es wichtig zu essen, wenn sie hungrig sind und zu probieren, was sie wirklich möchten. Im Krippenalltag wird deshalb darauf geachtet, mehrere Mahlzeiten über den Tag hinweg einzubauen. Zu den Mahlzeiten sitzen wir alle gemeinsam um einen großen Tisch in unserer Küche. Die Kinder genießen dieses Gemeinschaftserlebnis in einer angenehmen Atmosphäre an einem schön gedeckten Tisch. Außerdem stehen den Kindern natürlich jederzeit ihre Getränke zur Verfügung.

9. Naturwissenschaften und Technik

In den ersten drei Jahren interessieren sich die Kinder zum Beispiel für Wasser, Seifenblasen, Kugelbahnen, Luftballons, …

Wir versuchen den Kindern vielfältige Anregungen zu ermöglichen: plantschen, schütten, anfassen, pusten, riechen, Seifenblasen erzeugen, Spiel mit der Kugelbahn oder mit Luftballons,…

Die Kinder staunen über ihre Erfahrungen und Beobachtungen und bekommen so erste Zugänge zu naturwissenschaftlichen und technologischen Vorgängen

 

 

 

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